Laserreinigen

Das Laserreinigen ist eine Sonderform des Laserstrukturierens, bei dem das Grundmaterial möglichst nicht beeinträchtigt werden soll. Kurz- bis ultrakurze Pulse verdampfen berührungslos ungewollte Verunreinigungen und Schichten wie Öle sowie Rost- und Oxidschichten. Der Laserreinigungsprozess eignet sich hervorragend zur Schweißnahtvor- und Nachbereitung, aber auch als vorbereitender Fertigungsschritt für andere Verfahren. Im Gegensatz zum Sandstrahlen wird die Bauteiloberfläche zudem nicht beschädigt. Ein großer Vorteil des Laserreinigens ist, dass das Verfahren im Gegensatz zu vielen anderen Reinigungsverfahren ohne den Einsatz von chemischen Mitteln auskommt und damit keinerlei Auswirkungen auf die Umwelt hat.

Das Verfahren ist mit nanosekundengepulsten Systemen, aber auch mit Ultrakurzpulslasern umsetzbar. Vorteil der längeren Pulse ist eine deutlich schnellere Bearbeitungsgeschwindigkeit, Nachteil ein geringfügiger Wärmeeintrag in das Bauteil.

Teilweise lasergereinigte Oberfläche (links), bei der das Grundmaterial nicht abgetragen wird (konfokale Falschfarbendarstellung, rechts)

Beispiel: Nahtvorbereitung und -nachbereitung einer Schweißnaht

Zu schweißende Bauteile liegen teilweise in einem unzureichend gereinigten Bearbeitungszustand vor oder weißen noch Rückstände vom vorgelagerten Fertigungsprozess auf, z.B. nach dem Fräsen. Diese Verschmutzungen und Rückstände können durch das Laserreinigen – eine Erreichbarkeit der Bearbeitungszone vorausgesetzt – vollständig entfernt werden.

Bereits geschweißte Edelstahlverbindungen weisen bei unzureichender Begasung oft so genannte Anlassfarben auf. Diese können ebenfalls mit einem Laserreinigungsverfahren vollständig entfernt werden.